Einweg oder Mehrweg? Das ist hier die Frage!

Haben Sie sich schon einmal gefragt, welche Bekleidung für Ihren Reinraum die Bessere ist?

Einwegbekleidung bietet Menschen, Produkten und Prozessen einen weitreichenden Schutz. Das kann man allerdings nicht von Mehrwegbekleidung behaupten. Diese gefährdet interne Prozesse, ruft Kontaminationen hervor und erhöht die Kosten!

Sind Sie schon einmal mit diesen oder ähnlichen Aussagen konfrontiert worden? Und welche Art der Reinraumbekleidung ist für den Reinraum die bessere Wahl? Einweg oder Mehrweg?

In diesem Blog-Beitrag gehen wir genauer auf die Eigenschaften von Mehrweg- und Einwegbekleidung ein sowie auf die oben genannten Fragestellungen.

Reinraumbekleidung ist im Grunde nichts anderes als Berufsbekleidung. Jedoch bestehen für diese besondere Art von Berufsbekleidung deutlich höhere Anforderungen. Reinraumbekleidung soll zum einen den Schutz des Menschen wahren und zum anderen den Reinraum, Produkte und Prozesse vor dem Menschen schützen, denn der Mensch stellt die Hauptquelle von Kontaminationen in Reinräumen dar.

Um dies mit einer Zahl zu veranschaulichen, lässt sich sagen, dass 50 % aller Kontaminationen in Reinräumen vom Menschen verursacht werden.[1]

Da die Tätigkeit des Menschen im Reinraum jedoch noch unabdingbar ist, kommt hier die Reinraumbekleidung als Schutzmaßnahme zum Einsatz. Diese bildet eine Barriere zwischen Menschen und Reinraum und sollte auf diese Weise vor Kontaminationen schützen. Die Betonung liegt hier auf „sollte“!

Laut neuesten Erkenntnissen ist trotz der hohen Anforderungen an Reinraumbekleidung genau diese (nach dem Boden) die Hauptursache für Kontaminationen. Ganze 30 % aller Mikroorganismen in Reinräumen befinden sich auf der Kleidung der Beschäftigten. Hier kommt Einweg- und Mehrwegbekleidung ins Spiel. Diese hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass diese Mikroorganismen und Partikel nicht in den Reinraum abgegeben werden.

Nun stellt sich die Frage, wie dennoch derart viele Kontaminationen durch den Menschen verursacht werden können.

Weltweit kommt es jährlich zu 1,1 Milliarden $ Umsatzverlust durch Produktionsstillstand aufgrund von Prozessstörungen, welche unter anderem durch Kontaminationen ausgelöst werden.[2] Die durchschnittlich jährlichen Kosten der Bekämpfung von Kontaminationen an einem Standort belaufen sich dabei auf über 3,1 Millionen $.[3]

Mitunter schuld an diesen Kontaminationen und Kosten könnte die geringere Bakterienfilterungs-Effizienz der Mehrwegbekleidung sein.

Bei einer Qualitätskontrolle wurden unterschiedliche Mehrwegkleider einem Test unterzogen. Hierfür wurden diese einmalig getragen und anschließend gereinigt und sterilisiert. Nach diesem Prozess konnte bei 100 % der getesteten Bekleidung ein Rückgang der Bakterienfilterungs-Effizienz von 25 % nachgewiesen werden.[4][2]

Erschreckend, nicht wahr?

Nicht ohne Grund verlangt der neue Entwurf des GMP Annex 1, dass "wiederverwendbare Kleidungsstücke in einer Frequenz ersetzt werden sollten, die durch Qualifikation bestimmt wird, oder bei Feststellung eines Schadens".[5]

Um diese Anforderung zu erfüllen, müssen die Hersteller die Leistungsfähigkeit der Kleidungsstücke nach einer Anzahl von Waschzyklen nachweisen und die Wiederaufbereitung standardisieren und kontrollieren, um das Risiko einer Verschlechterung der Kleidungsstücke zu minimieren.

Allerdings liegt das Problem oft darin, dass Beschädigungen für das bloße Auge oft unerkennbar sind und somit eine Einwegbekleidung eine Lösung für die Anforderungen des Annex 1 darstellen könnte.

Aber auch Einwegbekleidung kann in gewissen Maßen mitschuldig an Kontaminationen sein. Denn um Einwegbekleidung bezahlbar machen zu können, werden Materialien verwendet, die weniger hochwertig sind als Stoffe, aus welchen Mehrwegkleider produziert werden. Deshalb kann es dazu kommen, dass eher Partikel von nicht vorgereinigter Einwegbekleidung in den Reinraum abgeben werden als von Mehrwegbekleidung. Diese wird nämlich aus hochwertigen fein gewebten und gesponnenen Materialien hergestellt, was nebenbei für einen hervorragenden Tragekomfort sorgt.

Der Einwegbekleidung kann allerdings neben einer sicheren und hohen Bakterienfilterungs-Effizienz ebenfalls zertifizierter Schutz gegen Chemikalien nachgesprochen werden.

Gegner der Einwegbekleidung würden jedoch hier das Argument einbringen, dass sich die Verwendung von Einwegbekleidung negativ auf die Umwelt auswirkt.

Denn Einwegbekleidung muss nach einmaligem Tragen entsorgt werden. Jedoch wäre dies für unsere Umwelt nur dann fatal, wenn diese Bekleidung nicht recycelt würde. Dies wird allerdings bereits durchgeführt, was vielen nicht bekannt ist. Es wurden bereits einige Projekte genau für diese Thematik ins Leben gerufen. Ein Beispiel stellt das Programm RightCycle von Kimberly-Clark Professional dar. Dieses Programm recycelt Einwegbekleidung und verarbeitet diese zu Stühlen, Boxen, etc. So wird der Lebenszykluslösung für Reinraum-Einwegbekleidung verlängert und die Umwelt unterstützt.[6]

 

Nun wurden einige Fakten und Eigenschaften von Einweg- und Mehrwegbekleidung betrachtet und wiedergegeben.

Jetzt sind Sie an der Reihe:

Sie haben gelesen und eventuell bereits erlebt, welche fatalen Auswirkungen Kontaminationen auf Ihre Reinräume haben. Deshalb raten wir Ihnen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und sich die Frage zu stellen, welche Art von Arbeitskleidung für Ihren Reinraum die Beste ist. Einwegbekleidung oder Mehrwegbekleidung? Das ist hier die Frage.

Wir von HEIN Reinraum finden, dass dies abhängig von dem Verwendungszweck und Ihren Anforderungen ist.

Benötigen Sie Beratung zu diesem Thema, weil Sie sich nicht sicher sind, was für Ihren Reinraum das Richtige ist – Zögern Sie bitte nicht uns zu kontaktieren (+49 531 230469-0).

Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite und beraten Sie vollumfänglich!

 


[1] www.pda.org

[2] www.forbes.com

[3] PDA Midwest Meeting 2012, www.pda.org

[4] KC Test Study and CAP review approved CAP WRS12-308

[5] Cleanroomtechnology.com, GMP Annex 1, S. 52

[6] Workshop, Does your Cleamroom PPE tick all the Boxes?, Kimberly-Clark, 05.05.22

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